Corona Lockerungen – keine Erleichterung für Kinder?

Nach Monaten der Einschränkungen und Entbehrungen erhalten mit den Lockerungen, die die Bundesländer nach und nach vornehmen, die Menschen allmählich wieder ihre Freiheiten zurück.
Leider findet das bei den Kindern sehr viel langsamer statt, als bei den Erwachsenen.

Der Kinderschutzbund hatte schon vor Wochen Ministerpräsident Laschet für seine sehr Wirtschaft orientierte Politik kritisiert. Die nun schrittweise Öffnung der Kitas und Schulen ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, findet aber aus Sicht vieler Fachleute zur sehr unter der Prämisse der Arbeitsfähigkeit der Eltern und nicht unter Berücksichtigung der individuellen Bedarfe und Rechte der Kinder statt. „Homeschooling“ und Spielplatz ersetzten nicht das Spielen, Lernen und die Teilhabe, in Kitas, Schulen und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-kinderrechte-kinderschutzbund-kita-100.html

Sorgen bereitet vielen Fachkräften auch das Kindeswohl. Kitas, Schulen und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit haben unter normalen Voraussetzungen ein wachsames Auge darauf, ob es den Kindern gut geht.
In Zeiten von Corona fehlt dieser Blick. Ein Zustand, der vielen Verantwortlichen vor Ort große Sorgen bereitet. Eine Umfrage von WDR und Süddeutscher Zeitung ergab, dass ein großer Teil der Jugendämter weniger Kinderschutzmeldungen erhielt, als vor Corona. Viele fürchten ein zunehmendes Dunkelfeld, denn die wenigsten gehen davon aus, dass das Ausmaß von Gewalt gegen Kinder rückläufig ist. Die Kinderschutzhotline des Bundesfamilienministeriums scheint dies zu bestätigen. In den ersten beiden Maiwochen sind die Meldungen dort sprunghaft angestiegen.
Tritt mit den Lockerungen jetzt das zutage, was während des Lockdowns nicht sichtbar wurde?

https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/jugendaemter-coronavirus-101.html

https://www.hna.de/welt/coronavirus-kinder-lockdown-gewalt-kinderschutzhotline-aerzte-hilfe-zr-13764506.html

Mit einer weiteren Normalisierung der Lebensumstände sind nicht nur die Jugendämter gefordert, sondern auch die Akteure der Kinder- und Jugendhilfe (-arbeit), die Situation der Kinder wieder wachsam ins Auge zu nehmen.

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